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4 Mai 2016    /    

Die Traumstrände der französischen Riviera-

Wer die Sehnsucht nach dem Süden verspürt, hat schon von der schönsten Küste Frankreichs geträumt, die französische Riviera, oder im Originalton, „Côte d’Azur“. Ihre Strände sind wie exotische Enklaven mitten in Europa, und wecken in uns den alten Wunsch eines einfachen Lebens im Land der Idylle. Bunte Dörfer, Zirpen in den alten Steinen, Aperitif auf der Terrasse eines hübschen Restaurants, Sand auf den Füssen, und das Meer so strahlend und kuschelig – hier scheint die Sommerfreude nie enden zu wollen. Eine Reise am Mittelmeer entlang schlage ich euch vor, von Marseille nach Nizza (oder umgekehrt!), auf der Suche nach den herrlichsten Stränden der Riviera.

Entdeckt die Traumstrände der französischen Riviera bei Itinera Magica, Reiseblog einer Provenzalin!

Kommt ins Freie, schreien die Möwen im bunten Stadtzentrum von Nizza.

Marseille und Cassis

Schon bei der Landung am Flughafen von Marseille wird das Herz von Sehnsucht durchströmt. Die Maschine überfliegt die Millionenstadt, und man betrachtet diese Landschaft, die von oben wie ein Versuchsmodell des Paradieses aussieht. Die Kirche der „guten Mutter“ nestet auf ihrem hohen Hügel wie eine weiße Taube, Schiffe sind im alten Hafen angedockt, und das Meer leuchtet so blau, so verlockend in jeder kleinen Bucht. Vielleicht lohnt sich ein Zwischenstopp in Marseille, um den Fischmarkt auf den Kais und das schönste Museum des Südens zu erleben: das Mittelmeer-Museum MUCEM. Wie in einem großen aus Tang geflochtenen Kahn fühlt man sich sanft auf den Wellen geschaukelt, und entdeckt mit einer melancholischen Freude die jahrtausendalten Kulturen des „Mutter-Meeres“.

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Der Hafen von Marseille und die ikonische Kirche der “Guten Mutter” auf dem Hügel.

 

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Vom Dach des MUCEM Museums aus.

Aber wer vom Strand, von der Liebkosung des Salzes und der Sonne auf der Haut träumt, sollte in Marseille nicht zu lange bleiben. Auf geht’s – nach Cassis.

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Cassis – ein Schatz am Mittelmeer.

Im Osten der Metropole liegt es, eins der schönsten, der unvergesslichsten Dörfer Frankreichs. Nehmt die Straße der ewigen Sehnsucht, die die immer nah dem Meere bleibt, wie eine hoffnungsvolle Liebhaberin: die D559. Wer auf den Bergkämmen fährt und durch die Gunst einer plötzlichen Windung Cassis von oben entdeckt, wird sich für immer verlieben. Die kleine Stadt versteckt sich unter zerklüfteten Buchten von weißem Kalkstein, umrandet von „Sonnenschirm Pinien“ und Drillingsblumen, beschattet von ihrem alten Schloss auf einem Felsvorsprung, und bietet die malerischste Landschaft überhaupt: die „Calanques“. Diese weißen Felsbuchten erstrecken sich von Marseille bis nach Cassis, und jeder Provenzale wird euch sagen, sie sind die schönste Sicht der Welt. Mit dem Boot, mit dem Kanoe oder zu Fuß kann man sie erkunden. Alle sind herrlich. Aber die himmlischste ist die dritte, von Cassis aus gesehen: En-Vau. Wie eine natürliche Burg schirmt sie sich vom Meer und Menschen, mitten in den spitzen hohen Wänden aus Stein, und ist das wiedergefundene Paradies.

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Die Calanque (Felsbucht) von En Vau.

Von Cassis aus ist es eine zwei- oder dreistündige Wanderung, aber leichter kann man En-Vau erreichen, wenn man bei der ersten Calanque, Port-Miou (ein kleiner Hafen) Kanoes mietet und bis dahin paddelt – dann kommt man nach ungefähr 45 Minuten im Himmel an.

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Unterwegs in den Calanques.

Hyères und Port-Cros

Ihr wollt aber die vollkommenste Einsamkeit, die wilde Natur und das Gefühl, alleine auf der Welt zu sein – selbst im Hochsommer? Die mythischen „goldenen Inseln“ von Hyères solltet ihr aufsuchen. Hyères, die Palmenstadt, ist an sich ein wunderbarer Ort, der sich mit dem ältesten archäologischen Fund des Südens und eleganten Villen im Jugendstil brüsten kann. Die schönsten Strände sind auf der Halbinsel von Giens zu finden, und am Allerliebsten habe ich La Madrague, mit dem kristallklaren Wasser, das sich über fast 300 Meter erstreckt, bis es tief wird – so fühlt es sich an, als könnte man bis zum Ende des Meeres laufen. Aber diese Strände sind im Sommer recht voll. Im Archipel von Hyères wird es ruhiger.

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So sehen die Strände in Hyères und auf den goldenen Inseln aus. Viele Strände der Gegend, wie dieser hier (Plage d’Argent) , sind schon mit dem Titel “Bester Strand in Frankreich” ausgezeichnet worden. Unberührte, geheime Orte im Wirbel der französischen Riviera…

Porquerolles ist die größte Insel – auch die touristischste. Le Levant ist das Paradies der Nudisten, eine komplette FKK-Insel. Und Port-Cros? Wenn Adam und Eva Franzosen wären, würden sie den Eden-Garten hier neueröffnen. Wenige Boote dürfen jeden Tag an der sorgfältig geschützten Insel anlegen. Die Besucherzahl wird dadurch streng kontrolliert – steht früh auf, nehmt das erste Boot!

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Ankunft im Hafen von Port-Cros

Dort sind Autos, Fahrräder, Hunde, Zigaretten streng verboten. Die seltensten Vögel und die schönsten Fische finden hier im Naturpark eine Zuflucht. Es sind Landschaften wie in einem Piratenfilm, Visionen aus einer Schatzkarte. In den hohen Felsen scheinen sich unzählige goldene Truhen zu verstecken. Die Zirpen sind so laut, dass es fast betäubend wirkt, die Einsamkeit so vollkommen, dass einem fast schwindlig wird. Im Hochsommer bin ich drei Stunden lang gewandert, ohne einem einzigen Menschen zu begegnen. Hier entfaltet die französische Riviera ihre unberührte, ursprüngliche Schönheit. Hier blüht das Herz auf und wagt der scheue Traum sich ins Freie.

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So berauschend sieht Port-Cros aus.

Wenn ihr auf Port-Cros übernachten möchtet, und die Insel ganz für euch zu haben, solltet ihr wissen, dass es nur drei Hotels dort gibt, und dass sie winzig sind. Es gilt: lange im Voraus buchen. Ihr könnt auch auf der touristischeren Nebeninsel Porquerolles übernachten.

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Als ich im klaren, warmen Wasser des Südstrands (Plage du Sud) in Port-Cros badete, kamen neugierige winzige Fische auf meine Füsse und Hände.

Le Lavandou

Vergesst Saint-Tropez, seine schrillen Superreichen, Riesenjachten und überteuerten Restaurants. Wer Geschmack hat, geht nach Le Lavandou. Hier herrscht eine diskretere Partystimmung, hier sind die Strandrestaurants und -bars auch voller Promis, aber frei von halbnackten russischen Modells. Und hier sind die Strände schöner – versprochen. Zwischen den zwei wunderbarsten kann ich mich unmöglich entscheiden: Plage Saint Clair und Plage de Cavaliere, auch „Glitzerstrand“ genannt, weil glänzende Körner sich mit dem Sand vermischen. Die schönsten Sommerstunden meines Lebens habe ich hier verbracht, in diesen halbmondförmigen Buchten, die an ferne, exotische Paradiese erinnern, und Sanftmut ausstrahlen.

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Plage Saint Clair in Le Lavandou

Eine Hotelempfehlung? Wenn ihr euch etwas Schönes leisten möchtet, ohne euch jedoch für den 5-Sterne Palast zu entscheiden, geht zum Roc-Hôtel am Plage de Saint Clair. Ihr werdet mitten im Mittelmeer übernachten, und die Stimmung dort ist wirklich jeden Euro wert.

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Traumstrände in Le Lavandou

Saint Raphaël und die Berge des Estérels

Keine Lust auf Sand, Strand bedeutet für euch Abenteuer? Dann seid ihr im Estérel richtig. Die einzigartigsten Berge des Südens sind blutrot, und werden vom blauen Meer brutal gefressen, so dass phantastisch bunte Felsbuchten entstehen. Willkommen im Land der Kontraste. Hier ist es der US-amerikanische Südwesten an der Riviera.

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Eine der vielen roten Felsbuchten des Estérels.

Die schönsten Wanderungen erwarten die tapferen, und die Stadt Saint Raphaël ist bildhübsch.

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Im Hafen von Saint Raphael

Nizza

Nizza! Gestanden: der weiträumige Strand, der am Fuß der « Promenade des Anglais » (Engländer-Promenade, die elegante Bummelallee Nizzas) liegt, ist zwar nett, gehört aber nicht zu der Liste der schönsten Strände.

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Der Strand, vom Schloss aus gesehen.

Nizza verführt aber mit den wunderbar farbigen und prächtigen Straßen ihrer charmanten Innenstadt, mit den Brunnen und dem Flair dieser wahren Hauptstadt der Riviera, die schon Richtung Italien neigt. Die Küche ist auch einmalig: die Spezialitäten von Nizza sind unerwartet, und weder für Frankreich, noch für Italien typisch. Und die Atmosphäre der Stadt…

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Die vielen Brunnen in Nizza.

 

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Abendstimmung in Nizza.

Sie sind ein Filmstar, der inkognito Urlaub macht. Sie fahren im Coupé durch die hellen Villen der Hügel mit Blick am Meer, die man „la Californie“ nennt, denn hier riecht es nach Hollywood, nach den fröhlichen Fünfzigern, nach Filmmusik und Haaren im Wind. So fühlt sich Nizza an. Wie die Verheißung der ewigen Jugend, im nie endenden Sommer. Und beflügeltes Glück schwirrt durch eure Haare wie eine sanfte Meeresbrise… So fühlt sich die französische Riviera an.

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Nizza hat sogar eine eigene Statue of Liberty.

Eine Hotelempfehlung in Nizza? Die große, bunte Stadt ist ein Eldorado des Gastgewerbes. Hier findet man alles, von ganz günstig bis zum extrem Luxuriösen. Eine breite Auswahl und interessante Angebote findet ihr bei Venere.

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So erfrischend kann Nizza sein!

Dieser Beitrag wurde angeregt von Sophia, die meine Tipps für die französische Riviera gerne hören wollte!

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Ihr möchtet nicht weg? Fährt weiter! Die “Route de la Grande Corniche”, von Nizza bis Menton, gehört zu den allerschönsten in Frankreich. Hier das Dorf von Eze.

 

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Menton, die letzte französische Stadt – auf der anderen Seite des Berges seid ihr in Italien… und die Reise geht weiter!

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